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Martini
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Das Martinihaus
Mit der Wappenkartusche des Geschlechtes im steinernen Portal ist es ein einfacher Barockbau mit gotischen Grundmauern. Im Jahre 1755 kaufte der Egerer Postmeister Georg Widtmann das Haus und richtete hier das Postamt ein. Der innere Umbau wurde im Jahre 1833 von Baumeister W. Prachensky durchgeführt.
(bh)
Weitere Textinformationen
Prökl 1877
Das Martinische Haus Nr. 472,
wo noch das Wappen sichtbar, später von Widmann; die Familie baute 1667 auch das "Martinischlössel" auf der Vorburg.
(Prökl 1877,495)
Siegl 1931
Hausbesitzer, N.C. 472, Marktplatz 27. Dieses Haus mit dem folgenden N. C. 473, Marktplatz 28 bildet jetzt ein Haus ( mit dem Besitzer Eduard Reichl)
1496-1500 Adam Keßler
1501-1529 Jobst Rupprecht
1530-1545 Dessen Witwe, alt Jobst Rupprechtin
1546-1582 Johann Rupprecht
1583-1585 Johann Ruprechts Witwe. Diese überläßt im Jahre 1585 das Haus ihrem Schwiegersohn Georg Schmiedl von Seeberg (und Schloppenhof).
1585-1609 Georg Schmiedl von Seeberg
1610-1630 Adam Schmiedl von Seeberg, Bürgermeister
1631-1639 Dessen Witwe
1640-1650 Deren Erben
1651-1655 Johann Heinrich Schmiedl von Seeberg
1656-1692 Desen Witwe Justina
1693-1699 Johann Philipp Martini, Bürgermeister + 27. 3. 1700. Das Wappen, der Martini mit der Jahreszahl 1707 befindet sich im Schlußstein über dem Haustor. Ihre Gruft hatte diese Familie in der St. Niklaskirche unter dem Orgelchor. Gelegentlich der großen Kirchenrenovierung 1892-1895, habe ich sie besichtigt. Eine Steintreppe Führte hinunter. Auf zwei Balken, die Wiederauf zwei Holzböcken ruhten, lagen sieben Särge, größere und kleinere. Die Treppe wurde dann - leider - auf der untersten Stufe vermauert, dan mit Schutt ausgefüllt und oben überpflastert. Heute sieht man keine Spur mehr von der Gruft.
1700-1728 Des Vorgenannten Witwe Magdalena
1729-1755 Deren Erben, die das Haus am 4. Juli 1755 dem Postmeister Georg Ignaz von Widtmann verkaufen. Dieser verlegte das Postamt, welches im Hause C. Nr 477, Marktplatz 32, "beim schwarzen Bären" untergebracht war, hierher in dieses Haus. Hier blieb das Postamt fast 130 Jahre, kam dann 1877 in das Gebäude der Finanzbezirksdirektion vorm Obertor, 1892 in die beiden letzten Häuser des Petershofes in der Ringstraße und übersiedelte schließlich am 8. Dezember 1906 in das Gebäude der Egerer Sparkassa.
1755-1796 Der genannte Georg Ignaz von Widtmann, + 2. 4. 1796
1796- ? Dessen Sohn Josef Johann von Widtmann
(Siegl 1931/2-3)
CN472/Kunst 1992
Nr. 472
Schlichte, frühbarocke Fassade auf gotischem Kern, durch feinprofilierte Fensterrahmen mit seitlichen Troddeln akzentuiert. Über dem Portal schöne, steinerne Wappenkartusche der Martini, datiert 1707. Das hohe Steildach durch vier Gaubenreihen rhythmisiert. Beschnitzte Fachwerklukarne mit Bodentüre und Aufzugswinde. Große, gotische Eingangshalle mit Gewölbe aus dem 19. Jh. Darin ein spitzbogiger gotischer Türrahmen erhalten, ebenso wie das gotische Tor zum Hof und ein Hoftrakt mit gotischemTonnengewölbe sowie das Hinterhaus mit gotischer Fassade.
(Kunst 1992,601)
Bedeutender Barockbau mit erhaltenen Resten des älteren Bauwerkes aus der Mitte des 15. Jahrhunderts mit steilem Dach, das durch vier Erkerreihen rhythmisiert wird. Die Hauptfassade des Hauses wird durch fein profilierte, steinerne Fensterrahmen mit seitlichen Quasten hervorgehoben. Über dem mächtigen Portal ist die steinerne Wappenkartusche des Geschlechts Martini, datiert mit dem Jahre 1707. Der geschnitzte Fachwerkerker mit zwei Türen im Fußboden, mit einer Seilwinde und mit einem Spill auf dem Boden diente zum Hochhieven der Güter in die Dachlagerräume des viergeschossigen Dachbodens. Im Jahre 1755 wurde in dieses Haus das Egerer Postamt verlegt, das hier fast 130 Jahre seinen Sitz hatte.
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Kontakte/Ansprechpersonen
Adresse: Náměstí Krále Jiřího z Poděbrad 26
Bilder

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