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Das Schillerhaus
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Das Schillerhaus
Das Haus mit dem Wappen der Juncker wurde nach seinem Eigentümer im Jahre 1673 Metternichhaus benannt. Damals wohnte Kaiser Leopold I. während seines Besuches in Eger in diesem prächtigen Patrizierhaus der Metternichs. Nach dem Besuch Friedrich Schillers im Jahre 1791 − zu dieser Zeit befand sich hier das Gasthaus „Zum goldenen Hirsch" − wurde es auch als „Schillerhaus" bezeichnet. In den Jahren 1854-62 wohnte hier der berühmte Komponist W. Veit. Die Erinnerungstafeln für Schiller und Veit wurden im Jahre 1962 während der Sanierungsarbeiten entfernt und vernichtet.
(bh)
Weitere Textinformationen
Prökl 1877
Das Junckher-Metternische Haus
Haus Nr. 2 neben dem Rathhaus "Schillerhaus" mit einem Erdgeschoße und zwei Etagen, von sechs Fenstern Breite, auch schon mehrfach umbaut und modernisirt. Es gehörte dem Brunner, kam von diesem 1530 an die Familie Ruprecht, von welcher der Rathsherr, spätere Bürgermeister Peter Ruprecht, den Kaiser Karl V. 1547 darin aufnahm, als dieser 4. April (Mittwoch der Charwoche) eintraf, und an der Spitze von fast 100.000 Mann gegen Churführst Moriz von Sachsen rückte. Von den Ruprecht kaufte das Haus 1579 Franz Junckher von Oberkunreut, welche Familie es zum ersten Male 55 Jahre lang bis 1634 besaß. Es ging dann an die von Moser, 1640 von Ottowalsky, 1648 an die damals die Burggrafschaft (1644-1700) besitzenden Freiherren von Metternich über, welche es 114 Jahre lang besaßen und darin 1673 den Kaiser Leopold I. aufnahmen. Es kam 1763 an Schlesslinger, 1790 an Warts, der es zum Gasthofe einrichtete, in welchem der berühmte Kriegsheld Erzherzog Karl und 1791 der Dichter Friedrich Schiller abstiegen, als letzterer Eger damals besuchte, um örtliche Studien über Wallenstein zu machen. Das Haus am dann 1801 an den Anwalt von Manasser und 1831 zum zweiten Male an die Junckher, indem dasselbe von k. Kämmerer Klemens Freiherrn von Junckher erkauft und von ihm umgebaut neu wurde, der es 1845 wieder an Wilhelm von Helmfeld veräußerte, von dem es 1860 der Fruchthändler Zekoll erwarb. Im Hausflur findet sich das Junckherische Wappen mit der Jahreszahl 1579 eingemauert, das Mettenichische Wappen fehlt. In der Hausfronte ist vorne eine große Marmortafel eingemauert, deren Inschrift die Anwesenheit Schiller´s verherrlicht.
(Prökl 1877,496-7)
Siegl 1931
Hausbesitzer. N. C. 2, Marktplatz 17, Schulgasse 34 ("Schillerhaus", Gebrüder Schwab und Gen.)
1390-1402 Franz Jöhnl
1409-1413 Hans Pachmann
1414-1433 Franz Pachmann
1434-1444 Hans Meinl
1445-1446 Dessen Witwe
1447-1459 Nickel Mayntzer
1460-1476 Erhard Reichenauer
1498-1500 Konrad Stressenreuter
1510-1520 Andreas Brunner
1521-1529 Dessen Witwe
1530-1573 Petrus Rupprecht, Bürgermeister. Bei diesem wohnte 1547 Kaiser Karl V.
1574-1579 Dessen Sohn Leonhard Rupprecht
1580-1599 Franz Junckher von Oberkunreuth. Wappentafel der Junckher am Hause
1600-1618 Dessen Witwe
1619-1620 Deren Erben
1621-1637 Adam Junckher von Oberkunreuth
1638-1641 Dessen Erben
1642-1648 Stadtgemeinde Eger
1649-1666 Johann Wilhelm Freiherr von Metternich auf Königsberg und Königswart
1667-1669 Phillip Emerich von Metternich
1670-1718 erscheinen "beide Herren von Metternich" als Steuerträger vorgeschreiben. Bei diesen wohnte 1673 Kaiser Leopold I.
1719-1727 "Herr Graf von Metternich"
1728-1730 Heinrich von Litzau (Lützau)
1731 Dessen Witwe
1732-1737 Erben nach Heinrich von Litzau
1738-1763 wieder die Witwe nach Heinrich von Litzau
1764-1789 Franz Schäflinger
1790-1801 (1803) Johann und Christine Wartus. Im Jahre 1790 erwarb Wartus die Gasthausgerechtigkeit "zum gulden Hirschen" vom Hause N. C. 511 ( "Adler Apotheke," S. oben) und ließ hier den "goldenen Hirschen" anbringen. Im Jahre 1791* wohnte bei Wartus Friedrich von Schiller (Gedenktafel am Hause). Bald nach Schillers Aufethalt starb Christine Wartus und Johann Wartus heiratete am 15. Feber 1792 die Försterstochter Thekla Netsch. Am 26. April 1803 verkauften diese Eheleute das Haus mit der Gasthofgerechtigkeit zum "goldenen Hirschen" um 13 200 fl. und 200 fl. Schlüsselgeld an die Folgenden
1803-1832 Ernst und Maria Manasser. Im Jahre 1807 (5. 2.) verkauften diese Eheleute die Gasthofgerechtigkeit "mit dem Schild des goldenen Hirschen und den eisernen Verzierungen" den Eheleuten Josef und Margaretha Theile in der Englersgasse (heute obere Bahnhofstraße N. C. 93)**
1833-1845 Clemens Junckher - Bigatto
1846-1860 Johann Wilhelm von Helmfeld. Bei Ihm wohnte in den Jahren 1854-1862 zur Miete der Kreisgerichtspräsident und Tondichter W. Veit (Gedenktafel am Hause).
1861- Thomas Zekoll
*Der Chronist Josef Karg schreibt irrig 1772
**Im Jahre 1817, 14. 7. kam "der goldene Hirsch" an den Braumeister Mathes Krämling, der ihn an seinem Hause N. C. 401 alt, 18 neu, in der Judengasse anbringen ließ, wo er sich "mit seinen eisernen Verzierungen" noch heute befindet.
(Siegl 1931/83)
Katalog 1994
Schillerhaus.
In diesem Hause am südöstlichen Teil des Marktplatzes logierte der Dichter bei seinem Aufenthalt in Eger 1791, als er sich an den Orten des Geschehens Anregungen für seinen "Wallenstein" holte, gleichzeitig aber auch in Franzensbrunn eine Trinkkur machte.
(Katalog 1994,75(
Kunst 1992
Nr. 2, Schulgasse 34
Ehem. "Juncker-Metternichsches Haus", später nach dem Aufenthalt des Dichters Friedrich Schiller (1791) "Schillerhaus" genannt. Es wohnten hier außerdem 1461 Markgraf Friedrich von Brandenburg,1547 Kaiser Karl V.,1673 Kaiser Leopold I.,1798 Erzherzog Karl,1854-1862 der Komponist Wilhelm Veit. Schlichte Fassade mit gotischen Rechteckfenstern im 1. und 2. Stock. Sie sind durch steinerne Mittelpfosten geteilt, haben über niedrigen Rechtecksockeln ein durch Hohlkehlen profiliertes Gewände und werden durch profilierte Verdachungen und Sohlbänke horizontal abgeschlossen. Im frühen 19. Jh. wurden sie durch Stuckrahmen verdeckt, sind aber heute wieder freigelegt. Ein Wappenstein der Familie Juncker von 1379 ist unter einem Fenster eingemauert. Gewölbte Eingangshalle.
(Kunst 1992,601)
Für die Öffentlichkeit lediglich zu den Betriebszeiten der hier angesiedelten Betriebe geöffnet.
Kontakte/Ansprechpersonen
Adresse: náměstí Krále Jiřího z Poděbrad 2/17
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