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Eger, Karnerkirche St. Michael
Nördlich der Dekanatskirche stand die Friedhofskapelle St. Michael. Ihr Untergeschoss mit einem Eingang von Westen lag unter der Terrainebene und wurde als Beinhaus genutzt. Das Erdgeschoss mit einem Eingang von Süden diente zu Bestattungsgottesdiensten. Der überirdische und unterirdische Raum waren im Inneren nicht verbunden. Wann die Kapelle gebaut wurde, ist unbekannt. Nach V. Pröckl dürfte sie älter als die Niklaskirche gewesen sein (Pröckl 1845 II, 114), aber als „carnarium“ wird sie erstmals 1295 erwähnt (Tietz-Strödel 1992, 593). Dem Erlass von Joseph II. zufolge wurden die Gebeine 1787 aus dem Untergeschoss ausgeräumt. Das Obergeschoss brannte beim Stadtbrand 1809 ab, wurde nicht wieder aufgebaut und die Ruine schließlich im Jahr 1827 abgetragen. Das Untergeschoss der Kapelle blieb angeblich unversehrt unter der Oberfläche verborgen (Grueber 1864, 37) und wartet auf eine archäologische Grabung, die im Rahmen vorgesehener Terrain-Gestaltungen in der Umgebung der Niklaskirche stattfinden sollte. (Abb. 18)
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